Brief 1803-01-00/02

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Oßmannstedt, Januar 1803

Absender: Heinrich von Kleist

Adressat: Ulrike von Kleist


Meine vortreffliche Schwester,

Ich hatte gleich nach Empfang Deines Schreibens einige sehr leidenschaftliche Zeilen für Dich aufgesetzt; hielt sie aber aus leicht begreiflichen Gründen lieber zurück. Ich melde Dir daher jetzt bloß, daß ich das Geld empfangen habe. In kurzem werde ich Dir viel Frohes zu schreiben haben; denn ich nähere mich allem Erdenglück.

Oßmannstedt, d. [?] Januar 1803

Heinrich Kleist.

N. S. Ich wohne schon geraume Zeit hier, und es freut mich, daß Du das gern siehst. Ich habe aber mehr Liebe gefunden, als recht ist, und muß über kurz oder lang wieder fort; mein seltsames Schicksal! - Wenigstens bis zum Frühjahr möchte ich hier bleiben. Wieland erzählt mir seine Lebensgeschichte; und ich schreibe sie auf. Er läßt Dich grüßen. Er hat nicht gewußt, daß Du es bist, der ihn besucht hat. Jetzt weiß er es. - Herr Gott! Was macht denn Gustchen? Schreibe mir bald, viel und ruhig. Verhehle mir Deine Besorgnisse nicht. - Grüße alles.


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