Brief 1804-08-24

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Berlin, 24. August 1804

Absender: Heinrich von Kleist

Adressat: Ulrike von Kleist


Mein vortreffliches Mädchen,

wie überraschest Du mich mit Deinem Antrage, mit diesem neuen Beweis Deiner Sorgfalt für mich, die immer noch im Stillen Dein Herz beschäftigt! Komm, meine Freundin, komm doch gleich zu mir! Gualtieri reiset wirklich in der Mitte künftigen Monats ab, er will immer noch, daß ich ihn nach Spanien begleite, lerne doch diesen Menschen selbst kennen, und die Verhältnisse, und sage mir, was ich tun soll. In dem Hause, in welchem ich wohne, ist ein Zimmer noch, neben dem meinigen, zu vermieten, sehr angenehm, ein wenig teuer; opfre dies für einen Monat! Wenn ich nach Spanien gehe, so gehst Du zu Deiner Tante zurück, oder zu Leopolden; und wenn wir zusammen in Berlin uns etablieren können, so kann ich unter Deinen Augen die Anstalten treffen, die Du für zweckmäßig hältst. Wie glücklich könnten wir leben! Es würde nicht wie in Paris sein-! Adieu, adieu! Antworte mir sogleich. Ich küsse Tanten, Minetten, und allen die Hände, die Deiner Liebe zu mir wieder einmal ihre freie Bewegung gelassen haben. Adieu. - Auf baldiges Wiedersehn!

Berlin, den 24. August 1804

Dein treuer Bruder Heinrich.

N. S. Ich habe gestern einen Brief an Euch abgeschickt, doch die Quittung vergessen. Hier erfolgt sie für meine liebe Minette. - Pannwitzens Koffer ist mit Gleißenberg nach Gulben gegangen, um ihn dort abzugeben. Ich glaubte Wilhelm würde hingehen. - Gleißenberg bringt mir den meinigen von Dresden mit. - - Schreibe mir genau wann Du eintriffst, ich komme Dir entgegen.


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