Brief 1810-01-12

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Frankfurt am Main, 12. Januar 1810

Absender: Heinrich von Kleist

Adressat: Johann Friedrich Cotta


Ew. Wohlgeboren

habe ich die Ehre, Ihrem Brief vom 1. Juli 8 gemäß, das Käthchen von Heilbronn zu überschicken. Mehrere Reisen, die ich gemacht, sind schuld, daß ich das Versprechen, es zum Druck zu liefern, erst in diesem Jahre nachkomme. Ich erhielt einen Brief von Hr. v. Collin, kurz vor dem Ausbruch des Kriegs, worin er mir schreibt: die Rollen wären ausgeteilt, und es sollte unmittelbar, auf dem Theater zu Wien, gegeben werden. Weiter weiß ich von seinem Schicksal nichts. Es steht nun in Ew. Wohlg. Willen, ob es in Taschenformat oder auf andere Weise, erscheinen soll: obschon mir ersteres, wie die Verabredung war, lieber wäre. Ich würde, wenn es Glück macht, jährlich eins, von der romantischen Gattung, liefern können. Ew. Wohlgeb. Brief, den ich bei der Hand habe, enthält, daß Dieselben sich erst, nach Verlauf eines Jahrs, über das Honorar zu entscheiden wünschen. Die Reise, die ich gemacht habe, setzt mich gleichwohl in einige Verlegenheit, und ich stelle es Ihrer Güte anheim, ob Sie der Bitte, mir irgend was es auch sei, g l e i c h zu überschicken, gefälligst willfahren wollen. Es wäre nicht das erstemal, daß Sie sich meine Dankbarkeit lebhaft verpflichtet hätten. In diesem Falle bitte ich, es nach Berlin, poste restante, zu senden, wohin ich in einigen Tagen abgehen werde. Ich habe die Ehre, mit der vorzüglichsten Hochachtung zu sein,
Ew. Wohlgeb. ergebenster
Heinrich v. Kleist.
Frankfurt a. Main, den 12. Januar 1810


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