Brief 1811-09-19: Unterschied zwischen den Versionen

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Wenn gleich die Entfernung Hr. v. Raumers, der gewiß allein schuld an der Ungnade war, die Ew. Exzellenz unlängst auf mich geworfen haben, mich von der einen Seite aufmuntert, meine Entschädigungssache wegen des Abendblatts wieder aufzunehmen, so ist doch der Augenblick, da das Vaterland eine Gefahr bedroht, zu wenig geeignet und geschickt dazu, als daß ich eine solche Streitsache wieder in Erinnerung bringen sollte. Ich lasse, in Erwartung einer besseren Zeit, in welcher es mir ohne Zweifel glücken wird, Ew. Exzellenz zu überzeugen, wie wenig unbillig meine Forderung war, diesen Gegenstand gänzlich fallen. Da jedoch Sr. Majestät der König geruht haben, mich, durch ein soeben empfangenes allerhöchstes Schreiben, im Militär anzustellen, und mir, bei der beträchtlichen Unordnung, in welche, durch eben jenen Verlust des Abendblatts, meine Kasse geraten ist, die Anschaffung einer Equipage höchst schwierig wird: so wage ich, im Vertrauen auf Ew. Exzellenz vielfach erprobten Patriotismus, Höchstdieselben um einen Vorschuß von 20 Louisdor, für welche ich Denenselben persönlich verantwortlich bleibe, anzugehn. Die Gewährung dieser Bitte wird mir die meinem Herzen äußerst wohltuende Beruhigung geben, daß Ew. Exzellenz Brust weiter von keinem Groll gegen mich erfüllt ist; und indem ich Ew. Exzellenz die Versicherung anzunehmen bitte, daß ich unmittelbar nach Beendigung des Krieges, Anstalten treffen werde, Höchstdenenselben diese Ehrenschuld, unter dem Vorbehalt meiner ewigen und unauslöschlichen Dankbarkeit, wieder zuzustellen, ersterbe ich,
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<br>Ew. Exzellenz untertänigster
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<br>H. v. Kleist.
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<br>Berlin, den 19. Sept. 1811
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<br>Mauerstraße Nr. 53
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<p>[Vermerk Hardenbergs: H. v. Kleist bittet um ein Privatdarlehen von 20 St. Fr.dor. Zu den Akten, da der p. v. Kleist 21. 11. 11 nicht mehr lebt. Berlin, den 22. Nov. 11. Hardenberg.]</p>
  
 
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Aktuelle Version vom 5. Mai 2012, 09:51 Uhr

Berlin, 19. September 1811

Absender: Heinrich von Kleist

Adressat: Karl August von Hardenberg


Hochgeborner Freiherr,
Hochgebietender Herr Geheimer Staatskanzler,

Wenn gleich die Entfernung Hr. v. Raumers, der gewiß allein schuld an der Ungnade war, die Ew. Exzellenz unlängst auf mich geworfen haben, mich von der einen Seite aufmuntert, meine Entschädigungssache wegen des Abendblatts wieder aufzunehmen, so ist doch der Augenblick, da das Vaterland eine Gefahr bedroht, zu wenig geeignet und geschickt dazu, als daß ich eine solche Streitsache wieder in Erinnerung bringen sollte. Ich lasse, in Erwartung einer besseren Zeit, in welcher es mir ohne Zweifel glücken wird, Ew. Exzellenz zu überzeugen, wie wenig unbillig meine Forderung war, diesen Gegenstand gänzlich fallen. Da jedoch Sr. Majestät der König geruht haben, mich, durch ein soeben empfangenes allerhöchstes Schreiben, im Militär anzustellen, und mir, bei der beträchtlichen Unordnung, in welche, durch eben jenen Verlust des Abendblatts, meine Kasse geraten ist, die Anschaffung einer Equipage höchst schwierig wird: so wage ich, im Vertrauen auf Ew. Exzellenz vielfach erprobten Patriotismus, Höchstdieselben um einen Vorschuß von 20 Louisdor, für welche ich Denenselben persönlich verantwortlich bleibe, anzugehn. Die Gewährung dieser Bitte wird mir die meinem Herzen äußerst wohltuende Beruhigung geben, daß Ew. Exzellenz Brust weiter von keinem Groll gegen mich erfüllt ist; und indem ich Ew. Exzellenz die Versicherung anzunehmen bitte, daß ich unmittelbar nach Beendigung des Krieges, Anstalten treffen werde, Höchstdenenselben diese Ehrenschuld, unter dem Vorbehalt meiner ewigen und unauslöschlichen Dankbarkeit, wieder zuzustellen, ersterbe ich,
Ew. Exzellenz untertänigster
H. v. Kleist.
Berlin, den 19. Sept. 1811
Mauerstraße Nr. 53

[Vermerk Hardenbergs: H. v. Kleist bittet um ein Privatdarlehen von 20 St. Fr.dor. Zu den Akten, da der p. v. Kleist 21. 11. 11 nicht mehr lebt. Berlin, den 22. Nov. 11. Hardenberg.]


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