Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 117)

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Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


Nach Pfuels Erzählung (Wilbrandt 1863)

Kleist hatte sein Leben auf den Wahlspruch gestellt: »Alles oder nichts«; nun lag das Nichts offen vor ihm, und in dieser fürchterlichen Krise begann sein Geist sich zu verwirren. Er reiste mit Pfuel weiter, über Lyon nach Paris; aber er dachte nur noch an den Tod. Er forderte Pfuel von neuem vergeblich auf, mit ihm gemeinsam zu sterben. Seine Seele verbitterte sich auch gegen den Freund, wie sie sich gegen alle andern verbittert hatte; und da er sich eines Tages mit dem vollen Hochmut des Elends gegen ihn ausgeschüttet und ihn zu heftigem, zurechtweisendem Widerspruch gereizt hatte, eilte er verzweifelnd davon, verbrannte seinen »Guiskard« und alle seine Papiere und entfloh aus Paris. [LS 119b]

(Sembdners Quelle: Wilbrandt, Adolf: Heinrich v. Kleist. Nördlingen 1863, S. 205)


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