Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 197b)

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Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


Nach Pfuels Erzählung (W. Löwe 1888)

Pfuel hatte verschiedene Metalle in die Tasche gesteckt, Schlüssel und andere Sachen, und berührte sie nun in einer Weise damit, daß sie schwerlich aus der Form des Metalls und der Art der Berührung einen Schluß auf die Beschaffenheit zu ziehen vermochte. In der Tat ignorierte die Somnambule diese Berührungen gänzlich und schwieg auch auf Befragen hartnäckig. Da sagte denn der Melancholiker Kleist zu seinem Freunde: »Du, rühre sie mal mit 'nem harten Taler an, den kennt sie gewiß.« Diese Worte im niederdeutschen Dialekt gesprochen - das dumpfe »a« und das weiche »D« im Worte Taler - waren aus dem Munde des alten Herrn [Pfuel] von solcher Komik, daß jeder, der nur diese Anekdote von ihm gehört hätte, ihn für den ungläubigsten Spötter gehalten haben würde.

(Sembdners Quelle: Löwe, Wilhelm: Erinnerungen an den General Ernst v. Pfuel. Deutsche Rundschau,Bd. 54, 1888, S. 206)


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