Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 205)

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Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


Adam Müller an Gentz. Dresden, 25. Dezember 1807

Ich sende Ihnen, mein verehrtester Freund, einige Prospektus des Kunstjournals, welches wir herausgeben, mit der Bitte, für selbiges so viel Interesse zu erwecken, als möglich. Zwei Tragödien von Kleist, die Penthesilea und Robert Guiskard, eine vortreffliche Novelle von demselbigen: Die Marquise von O**, und ein Lustspiel bilden nebst meinen vielen neueren Vorlesungen … den Fond. Ich dirigiere die Philosophie und Kritik, Kleist die Poesie und Hartmann die bildende Kunst. Wir bitten Sie vereint, diese Entreprise, welche Ihrer Empfehlung Ehre machen soll, unter Ihren Schutz zu nehmen, und von ihr gegen jedermänniglich auf die bekannte liebreiche, wohlwollende, ja eindringliche Weise zu reden … Sollte nicht vielleicht irgendein historisches Werk oder auch nur Fragment von Ihnen zu erwarten oder zu erbitten sein? - Denn wir nehmen das Wort Kunst in der ganz allgemeinen Bedeutung, da jede kunstreiche Behandlung irgendeines Stoffes einbegriffen ist, und dies nicht bloß, um die Sphäre des Journals zu erweitern, sondern um in recht verschiedenartigen Gestalten den Geist ausgedrückt zu sehen, welchen wir meinen.

(Sembdners Quelle: Briefwechsel zwischen Friedrich Gentz und Adam Heinrich Müller. Stuttgart 1857, S. 123f.)


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