Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 288): Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 11. Dezember 2013, 14:27 Uhr

Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


Wilhelm von Pannwitz an Philipp von Stojentin. Gulben, 13. August 1808

Was das Anliegen von Heinrich an Dir, und der Vorschlag von uns allen in Betreff dessen Befriedigung anbelangt, so habe ich mit der Löschbrandtin [Kleists Schwester Wilhelmine]und mit Ulrike darüber gesprochen. … Heinrich hat sich in eben dieser Absicht an Schönfeldts gewendet, allein wer da jetzt aufs Ungewisse 200 Rthl. hingeben kann, ist ein beneidenswerter Mensch. Überdem sehe ich nicht ein, daß ihm damit so sehr viel geholfen ist, da er gewiß über kurz oder lang sein dermaliges Unternehmen wieder aufgeben wird, denn wenn er nur ein Gran Vernunft und Überlegung hätte, so konnte er bei seinem glücklichen Genie längst in einer guten Lage sein. Warum verläßt er seine Anstellung, die ihm wenigstens die Aussicht auf ein gewisses Brot gab, und wenn er dem Drang zum Dichten in sich fühlt, so konnte er ihn nebenher immer befriedigen. Überdem wird es wahrscheinlich mit dem Phöbus ein trauriges Ende nehmen, denn in allen Rezensionen wird er garstig mitgenommen. Ich habe ihn nicht gelesen, allein nach der Ankündigung, die mit einer empörenden Arroganz geschrieben ist, zu urteilen, fürchte ich, daß ihm nicht Unrecht geschieht.

(Sembdners Quelle: Hoffmann, Paul: H. v. Kleist und die Seinen. Archiv f. d. Stud. d. neuer. Sprachen u. Literaturen. Jg. 84, 1929, S. 161-85)


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