Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 395a): Unterschied zwischen den Versionen

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dachte. Und so glaube ich, nicht bloß ''meine Ansicht'' auszusprechen,
 
sondern auch der Dolmetscher des verewigten Dichters
 
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zu sein, wenn ich der Frau v. ''Holtei'' dafür danke, daß sie das
 
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''(Sembdners Quelle: Rahmer, Sigismund, H. v. Kleist als Mensch und Dichter. Nach neuen Quellenforschungen. Berlin 1909, S. 296)''
  
 
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Aktuelle Version vom 12. Dezember 2013, 15:26 Uhr

Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


Friedrich Schulz (Spenersche Zeitung, 1. Mai 1824)

Der Dichter Heinrich von Kleist freilich möchte kein Wort aus seinen Werken missen, ihm, der es aus tiefer Begeisterung in einem Guß hervorgebracht, mußte allerdings jegliche Abkürzung und Veränderung eine Verletzung scheinen: aber darum konnte auch sein Wunsch, noch bei seinen Lebzeiten sein geliebtes Käthchen auf unserer Bühne zu schauen, nicht erfüllt werden. Mit lebhafter Bewegung erinnere ich mich der darüber mit ihm gepflogenen Gespräche, sowie seiner Äußerungen, wie er insbesondere die Darstellung des Käthchens selbst, sich dachte. Und so glaube ich, nicht bloß meine Ansicht auszusprechen, sondern auch der Dolmetscher des verewigten Dichters zu sein, wenn ich der Frau v. Holtei dafür danke, daß sie das Kätchen so jungfräulich zart, so kindlich in ihrer ganzen Erscheinung, einfach im Ausdruck des Worts und der Gebärden, wie es der Dichter wollte, und der Geist der Dichtung es allerdings fordert, dargestellt hat.

(Sembdners Quelle: Rahmer, Sigismund, H. v. Kleist als Mensch und Dichter. Nach neuen Quellenforschungen. Berlin 1909, S. 296)


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