Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 404): Unterschied zwischen den Versionen

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Herrn Kralowsky in der Jägerstraße Nr. 25 parterre, ausgegeben
 
 
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der Fischerstraße Nr. 13 wenden, welcher vierteljährlich nicht
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''bloß das, was dieses Blatt aus Berlin meldet, das Neueste und das Wahrhafteste sei.''
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''(Sembdners Quelle: Berliner Intelligenz-Blatt zum Nutzen und Besten des Publici. 1810. – Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. (Spenersche Zeitung) 1810. – Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen. (Vossische Zeitung) 1810)''
  
 
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Aktuelle Version vom 12. Dezember 2013, 17:21 Uhr

Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


Berliner Zeitungen, 8. und 9. Oktober 1810

An das Publikum

Um alle uns bis jetzt bekannt gewordene Wünsche des Publikums in Hinsicht der Austeilung der Berliner Abendblätter zu befriedigen, sind folgende Veranstaltungen getroffen worden.

1) Da man das bisherige Lokal, bei dem außerordentlichen Andrange von Menschen, zu enge befunden; so werden, von Montag den 8. d. an, die gedachten Abendblätter nicht mehr hinter der Katholischen Kirche Nr. 3, sondern in der Leihbibliothek des Herrn Kralowsky in der Jägerstraße Nr. 25 parterre, ausgegeben werden. Die Stunde, in der dies geschieht, bleibt für die neuen Blätter eines jeden Tages, wie bisher, die von 5 bis 6 Uhr; dagegen sind die vom vorigen Tage ebendaselbst (nämlich bei Hrn. Kralowsky), von morgens 8 bis mittags 12 Uhr, und von nachmittags 2 bis abends 6 Uhr zu haben; so wie auch in dieser ganzen Zeit Abonnements angenommen werden.

2) Wer die Abendblätter jeden Abend ins Haus geschickt verlangt, kann sich, er möge abonniert haben, wo er wolle, unter Vorzeigung seiner Abonnementsquittung, an Herrn Buchalsky in der Fischerstraße Nr. 13 wenden, welcher vierteljährlich nicht mehr als 4 gGr. Bringegeld nimmt.

3) Derjenige Teil des Publikums, der der Post nahe wohnt, kann die Abendblätter auch von da jeden Abend abholen lassen, wenn er deshalb mit einem der Herrn Hofpostsekretäre Verabredung trifft.

4) Es werden in den nächsten Tagen, auch für die entfernteren Gegenden der Stadt, Orte angezeigt werden, wo deren Einwohner sich abonnieren und jeden Abend die Blätter erhalten können.

5) Auswärtige Abonnenten dürfen sich nur an die Postämter ihres Wohnorts adressieren, da das hiesige Hofpostamt die Güte gehabt hat, an sämtliche Postämter in den Königl. Staaten Freiexemplare des ersten Blattes, mit der Aufforderung, Abonnenten zu sammeln, zu übersenden.

Übrigens wird nur auf den Schluß des vierten Blattes (vom 4. Oktober) verwiesen, um das Publikum zu überzeugen, daß bloß das, was dieses Blatt aus Berlin meldet, das Neueste und das Wahrhafteste sei.

(Sembdners Quelle: Berliner Intelligenz-Blatt zum Nutzen und Besten des Publici. 1810. – Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. (Spenersche Zeitung) 1810. – Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen. (Vossische Zeitung) 1810)


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