Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 478): Unterschied zwischen den Versionen

Aus KleistDaten
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: „'''Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen.''' Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatu…“)
 
K
 
Zeile 2: Zeile 2:
  
 
-----
 
-----
 +
 +
'''Raumer an Kleist. Berlin, 22. Februar 1811'''
  
 
Als ich aus einem Ihrer Billette, welches ich nicht aufbewahrt,
 
Als ich aus einem Ihrer Billette, welches ich nicht aufbewahrt,
Zeile 11: Zeile 13:
 
Ihre Wünsche für die Abendblätter wären durch die Empfehlung
 
Ihre Wünsche für die Abendblätter wären durch die Empfehlung
 
an die Behörden erfüllt, Sie begehrten nichts, als eine
 
an die Behörden erfüllt, Sie begehrten nichts, als eine
unabhängige Stellung zu behaupten. Sie schrieben ferner in
+
''unabhängige'' Stellung zu behaupten. Sie schrieben ferner in
 
Hinsicht auf die hieher gehörige falsche frühere Auslegung
 
Hinsicht auf die hieher gehörige falsche frühere Auslegung
 
meiner Worte: »Ich behalte mir vor, Ew. mündlich wegen der
 
meiner Worte: »Ich behalte mir vor, Ew. mündlich wegen der
Zeile 30: Zeile 32:
 
halten.
 
halten.
  
''( ''
+
''(Sembdners Quelle: Raumer, Friedrich v.: Lebenserinnerungen und Briefwechsel. Bd. 1, Leipzig 1861, S. 234f.)''
  
 
-----
 
-----

Aktuelle Version vom 14. Dezember 2013, 07:27 Uhr

Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


Raumer an Kleist. Berlin, 22. Februar 1811

Als ich aus einem Ihrer Billette, welches ich nicht aufbewahrt, und aus mündlichen Äußerungen schließen mußte, daß Ew. Hochwohlgeboren den Sinn meiner im Auftrage des Herrn Kanzlers Ihnen gemachten Bemerkungen usw. mißverstanden hatten, gab ich Ihnen eine schriftliche authentische Erklärung. Darauf schrieben Sie mir unterm 13. Dezember v. J., Ihre Wünsche für die Abendblätter wären durch die Empfehlung an die Behörden erfüllt, Sie begehrten nichts, als eine unabhängige Stellung zu behaupten. Sie schrieben ferner in Hinsicht auf die hieher gehörige falsche frühere Auslegung meiner Worte: »Ich behalte mir vor, Ew. mündlich wegen der zwischen uns im Drange mancher widerwärtigen Umstände stattgehabten Mißverständnisse, innigst und herzlichst um Verzeihung zu bitten.« Ich habe dem Herrn Kanzler Ihre Briefe vorgelegt und muß Sie jetzt als Offiziant bitten, das Gleiche mit den meinigen und insbesondere mit demjenigen zu tun, welcher Ihr Schreiben vom 13. Dezember und die Lösung der jetzt unerwartet erneuerten Mißverständnisse nach sich zog. Alsdann wird der Herr Kanzler entscheiden, ob ich seinen Sinn getroffen oder mißverstanden, also als Offiziant gefehlt oder Sie induziert habe.

Wenn Sie, nachdem dies geschehen ist, glauben, daß ich auch auf andere Weise gegen Sie gefehlt, bin ich zu jeder Genugtuung bereit, welche Sie irgend zu fordern sich für berechtigt halten.

(Sembdners Quelle: Raumer, Friedrich v.: Lebenserinnerungen und Briefwechsel. Bd. 1, Leipzig 1861, S. 234f.)


Zu den Übersichtsseiten (Personen, Orte, Zeit, Quellen)

Personen | Orte | Werke | Jahresübersichten | Quellen | LS - Übersicht