Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 523c): Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 14. Dezember 2013, 15:48 Uhr

Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


Varnhagen von Ense, Denkwürdigkeiten (aus dem Nachlaß, 1871)

Adam Müller hatte nämlich vorher einen ernstlichen Liebeshandel mit Madame Vogel geführt, und nicht geruht, bis auch sein Freund [Franz Theremin] bei ihr ein- und ausging und von ihren Vorzügen durchdrungen war. Der Freund aber war nun bald ein Nebenbuhler geworden, und knüpfte um so leichter seine Fäden an, als bereits jene früheren sich lösten, indem Adam Müller eben damals Madame Sander kennen lernte. … Das Übergewicht des neuen Zaubers [von Madame Sander] über den alten wirkte für Theremin, wie es für Adam Müller gewirkt hatte, und die arme Madame Vogel, einmal bestimmt, von Madame Sander beraubt zu werden, verlor an sie den zweiten Anbeter wie den ersten. In der Folge sollte sie nochmals einen Freund Adam Müllers in ihrem höchsten Vertrauen hegen, den Dichter Heinrich von Kleist, aber dieser hielt treuer bei ihr aus, wenigstens im Tode, denn am Leben beide verzweifelnd, beschlossen sie, vereint zu sterben, fuhren zusammen nach Potsdam, und am Ufer eines der dortigen Seen erschoß er sie und dann sich selbst.

(Sembdners Quelle: Varnhagen von Ense, K. A.: Denkwürdigkeiten des eignen Lebens. 2. Aufl., Leipzig 1843. Bd. 1, 3. Aufl., 1871, S. 36o)


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