Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 539): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Henriettes Todesanzeige. Spenersche Zeitung, 26. November 1811'''
  
 
Mit dem schmerzhaftesten Gefühl mache ich allen meinen
 
Mit dem schmerzhaftesten Gefühl mache ich allen meinen
 
Freunden und Verwandten das am 21. November 1811 erfolgte
 
Freunden und Verwandten das am 21. November 1811 erfolgte
 
Ableben meiner innigstgeliebten Gattin, Adolphine Sophie
 
Ableben meiner innigstgeliebten Gattin, Adolphine Sophie
Henriette geborne Keber, hiermit bekannt.
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Henriette geborne ''Keber,'' hiermit bekannt.
  
 
Ihr Tod war rein wie ihr Leben. Von der Bürde dieses krankhaften
 
Ihr Tod war rein wie ihr Leben. Von der Bürde dieses krankhaften
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eigenen mir schriftlich hinterlassenen Worten:
 
eigenen mir schriftlich hinterlassenen Worten:
  
»Weine oder traure nicht – denn ich sterbe einen Tod,
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:»Weine oder traure nicht – denn ich sterbe einen Tod, wie sich wohl wenige Sterbliche erfreuen können, gestorben zu sein, da ich von der innigsten Liebe begleitet, die irdische Glückseligkeit mit der ewigen vertausche«
wie sich wohl wenige Sterbliche erfreuen können,
 
gestorben zu sein, da ich von der innigsten Liebe
 
begleitet, die irdische Glückseligkeit mit der ewigen
 
vertausche«
 
  
 
entgegen. Dieses muß ihren alten Vater, meine einzige Tochter
 
entgegen. Dieses muß ihren alten Vater, meine einzige Tochter
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Fr. Louis Vogel
 
Fr. Louis Vogel
  
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''(Sembdners Quelle: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. (Spenersche Zeitung) 1811''
  
 
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Aktuelle Version vom 15. Dezember 2013, 11:04 Uhr

Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


Henriettes Todesanzeige. Spenersche Zeitung, 26. November 1811

Mit dem schmerzhaftesten Gefühl mache ich allen meinen Freunden und Verwandten das am 21. November 1811 erfolgte Ableben meiner innigstgeliebten Gattin, Adolphine Sophie Henriette geborne Keber, hiermit bekannt.

Ihr Tod war rein wie ihr Leben. Von der Bürde dieses krankhaften Lebens niedergedrückt, ging sie dem Tode nach ihren eigenen mir schriftlich hinterlassenen Worten:

»Weine oder traure nicht – denn ich sterbe einen Tod, wie sich wohl wenige Sterbliche erfreuen können, gestorben zu sein, da ich von der innigsten Liebe begleitet, die irdische Glückseligkeit mit der ewigen vertausche«

entgegen. Dieses muß ihren alten Vater, meine einzige Tochter Pauline und mich trösten bei diesem unersetzlichen Verlust, und ich hoffe, man wird mit den gewöhnlichen Beileidsbezeigungen verschonen ihren tiefbetrübten Gatten

Fr. Louis Vogel

(Sembdners Quelle: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. (Spenersche Zeitung) 1811


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