Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 56): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 4. Dezember 2013, 15:09 Uhr
Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]
Ulrike von Kleist (1828)
Wir hatten uns in Dresden eigne Pferde gekauft, um damit die Reise zu machen. Diese waren schon längst angeschafft, aber Heinrich konnte sich nach langen Zaudern erst spät zur Abreise entschließen. Wir gingen nun nach Leipzig. Überall machte Heinrich schnell Bekanntschaft. So stand er hier eines Tages vor dem schwarzen Brette, die Anzeigen zu lesen. Ein junger Mann steht neben ihm, sie kommen ins Gespräch. Es ist der Famulus des Prof. Hindenburg. Wünschen Sie den Professor Hindenburg kennen zu lernen? frägt er ihn. – Ja gern. So führt er ihn hin, Hindenburg empfängt ihn sehr freundlich, überhäuft ihn mit Gefälligkeiten, sie gewinnen einander lieb, und Hindenburg macht sich große Erwartungen von seiner Reise nach Paris, und seinen künftigen Leistungen. Er gab ihm Empfehlungen mit, die ihm zu seinen Studien nützlich sein konnten, und abermals nach langem Zögern in Leipzig, reisen wir endlich weiter. [LS 58]
(Sembdners Quelle: Hoffmann, Paul: Ulrike v. Kleist über ihren Bruder Heinrich. Euphorion, 1903, S. 105-152)
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